Sporthalle in den Breitwiesen / THOMA.  LEGEN.  BUCHLER.  Architekten
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Sporthalle in den Breitwiesen / THOMA. LEGEN. BUCHLER. Architekten

May 27, 2023

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Sport und Tanz zwischen Bäumen. Neue Sporthalle „In den Breitwiesen“, Gerlingen. Schon aus der Ferne beeindruckt der kubische Bau durch seine Schlichtheit und zurückhaltende Eleganz: Mit einer Fassade aus perforiertem Feintrapezblech und umlaufenden Fenstern bildet die neue Sporthalle in Gerlingen einen eindrucksvollen Auftakt zum „Breitwiesenstadion“. Das Gebäude ist direkt an die bestehende Außensportanlage und den neuen, entlang des Spielfeldes verlaufenden „Sportlerboulevard“ angeschlossen, der eine Verbindung zu den Tribünen und dem Schulhof der nahegelegenen Schule herstellt. Die Halle fügt sich somit harmonisch in die Anlage ein natürliche Umgebung sowie die umliegenden Gebäude.

Übereinstimmung von Innen und Außen. Der Haupteingang der neuen zweischiffigen Halle führt zum „Sportlerforum“, einem als Begegnungsort geplanten Vorplatz. Im Westen liegt der erweiterte Parkplatz mit seinem alten (und neuen) Baumbestand. Breiter Beton Sitzstufen laden zum Ausruhen und Verweilen ein – in eine Sitzinsel aus Holz wurde ein schattenspendender Baum integriert. Der Zugang zur Turnhalle erfolgt über den überdachten Eingangsbereich und das bis zum Obergeschoss offene Foyer. Wände aus Sichtbeton geben Der Raum erhält einen robusten und lebendigen Charakter. Von hier aus hat man auf der einen Seite durch eine Glastür einen direkten Blick in die Sporthalle, auf der anderen Seite gelangt man in den verglasten Flurbereich im Osten.

Durch die großen, flächenbündigen Fenster weitet sich der Blick auf die Außensportplätze und Sitzbänke im Innen- und Außenbereich bieten Platz zum Zuschauen oder Warten. Wie im gesamten Halleninnenraum kontrastieren auch hier einige ausgewählte Materialien: das helle Holz der Fichte (hier: der Schließfächer), der anthrazitfarbene Gussasphalt und der Beton der Wände und Treppen zum Obergeschoss.

Licht- und Schattenspiele. Zwei Vorräume führen vom Flur in die dreifach teilbare Turnhalle. Die sichtbare, klar strukturierte Tragkonstruktion aus Brettschichtholzbindern sorgt zusammen mit der abgehängten Decke, den integrierten Lichtbändern und insbesondere der Wandverkleidung aus schmalen Fichtenlamellen für eine ruhige Raumatmosphäre und Akustik. Maximale Helligkeit bietet die großzügige Verglasung der Halle: Die großen Fensteröffnungen, die sich bandartig von der West- zur Nordseite am oberen Saalrand erstrecken, sowie die nach Osten ausgerichteten Oberlichter verbinden das Innere der Halle mit der natürlichen Umgebung.

Die sich im Wind bewegenden Baumwipfel erzeugen im Innenraum ein beeindruckendes Licht- und Schattenspiel, das sogar durch die temperatur- und windgesteuerten Markisen sichtbar ist. Über der Halle verläuft ein schmaler Gang mit Balustraden aus Stahl, der auch ohne Sitzbänke als kleine Tribüne genutzt werden kann. Hier befinden sich die flexibel aufteilbaren Umkleideräume sowie weiter südlich die dafür vorgesehenen Räume wie beispielsweise der großzügige Gymnastikraum. Mit seinen großen Fensterflächen und der zusätzlichen Verglasung in Richtung Turnhalle vermittelt es das Gefühl, mitten in der Natur zu sein – ja, zwischen den Bäumen zu tanzen.

Nachhaltigkeit und Effizienz. Bei der Planung legten die Architekten besonderen Wert auf nachhaltiges Bauen und die Minimierung des Energiebedarfs: Neben verschiedenen Maßnahmen zur Wärmedämmung wurde unter anderem eine zentrale Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung installiert, die in einem abgesenkten Dach versteckt ist Fläche, ergänzt durch Photovoltaikmodule. Beides ist aus der Umgebung nicht sichtbar. Das kubische und schlichte Erscheinungsbild des Gebäudes wird dadurch optisch nicht unterbrochen: Von allen Seiten sichtbar bleibt die Lamellenstruktur der Fassade, die sich elegant in die natürliche Umgebung einfügt.

Paula Pintos