Nordlichter werden in den USA nicht so sichtbar sein wie erwartet

NEW YORK – Die Nordlichter könnten diese Woche eine Show abliefern – allerdings wird die Zuschauerzahl viel kleiner sein, als einige frühe Prognosen vermuten ließen.

Das Himmelsspektakel wird ziemlich typisch sein: In Teilen Kanadas besteht die Chance, den schimmernden Vorhang der Aurora Borealis zu erkennen, während in einigen USA ein schwacher rötlicher Schimmer am Horizont zu sehen ist. Hier erfahren Sie, was Sie über die aktualisierten Vorhersagen wissen sollten.

Eine frühe Prognose des Fairbanks Geophysical Institute der University of Alaska, die Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration nutzte, deutete darauf hin, dass das Nordlicht diese Woche viel weiter südlich als gewöhnlich sichtbar sein könnte. Aber diese Vorhersage basierte auf langfristigen Vorhersagen über die Sonnenaktivität, die für die Erscheinung verantwortlich war. Prognosen, die aktuellere Daten der NOAA verwenden, sagen nichts Besonderes für die USA voraus

„Aus den gleichen Gründen, aus denen es schwierig ist, das Wetter auf der Erde vorherzusagen, ist es auch schwierig, das Wetter im Weltraum vorherzusagen“, sagte der Physiker Jonathan Blazek von der Northeastern University.

In Nordamerika zeigen die Vorhersagen, dass am Mittwoch und Donnerstag in weiten Teilen Kanadas und Alaskas Nordlichter zu sehen sein könnten. Diejenigen in kleinen Teilen der angrenzenden USA – einschließlich Teilen von Wisconsin, Michigan und Montana – könnten ebenfalls einen Blick darauf werfen. Aber für sie wird das Polarlicht wahrscheinlich eher ein „schwaches Leuchten am Horizont“ als ein schimmernder grüner Vorhang sein, sagte Lt. Bryan Brasher, ein Projektmanager für das Space Weather Prediction Center der NOAA.

Diejenigen, die sich in Reichweite befinden, haben zwischen 21:00 und 3:00 Uhr morgens die besten Chancen, den farbenfrohen Glanz des Polarlichts zu sehen, wenn sie einen klaren, dunklen Himmel aufsuchen.

Das Nordlicht entsteht, wenn Teilchen von der Sonne auf die Erde treffen und mit der Atmosphäre unseres Planeten kollidieren.

Die Sonne schickt ständig Material in einem Strom, der als Sonnenwind bekannt ist, auf uns zu. Diese Teilchen tragen eine elektrische Ladung, und wenn sie in der Erdatmosphäre auf Gase wie Sauerstoff und Stickstoff treffen, übertragen sie einen Teil ihrer Energie – „wie zwei Billardkugeln, die aufeinander treffen“, sagte Brasher.

Dadurch werden die Atome und Moleküle in einen angeregten Zustand versetzt. Sie schütteln einen Teil dieser Energie in Form von Licht ab und erzeugen so farbenfrohe Darstellungen von Grün-, Blau-, Rosa- und Rottönen.

Dieser Sonnenwind fließt immer, seine Stärke kann jedoch variieren.

„Es gibt Sonnenstürme, bei denen es mehr Partikel als gewöhnlich gibt. Es ist windiger als sonst“, sagte Blazek. „Es gibt auch Phasen, in denen es ziemlich ruhig ist.“

„In Zeiten stärkerer Sonnenwindaktivität neigen wir dazu, mehr Polarlichter zu sehen“, erklärte Blazek. Mehr Sonnenteilchen können das Nordlicht heller machen und es auch in Richtung Äquator drücken – was den Menschen eine Sicht weiter südlich ermöglicht.

Manchmal schießt die Sonne auch große Mengen Plasma in einem sogenannten koronalen Massenauswurf aus, sagte Brasher. Trifft einer dieser Ausbrüche die Erde, selbst in Form eines „Streifschlags“, kann er das Magnetfeld unseres Planeten stören und auch schimmernde Polarlichter verursachen.

Wissenschaftler überwachen die Sonne ständig mit Teleskopen auf der Erde und im Weltraum, auch weil das Weltraumwetter Auswirkungen auf Funkkommunikation, Satelliten, Stromnetze und mehr haben kann, sagte Brasher.

Die Sonne dreht sich alle 27 Tage einmal um ihre Achse. Wenn Wissenschaftler also eine Stelle mit hoher Aktivität bemerken, könnten sie einen Hinweis darauf bekommen, dass diese in ein paar Wochen wieder auftreten könnte, sagte er.

Aber die Bedingungen können sich ändern, bis die Sonne eine vollständige Rotation durchführt. Selbst dann spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass es schwierig sein kann, sicher zu sein, was kommen wird.

Im Allgemeinen ist die Aktivität der Sonne „auf dem Vormarsch“, da wir in den nächsten Jahren auf ein solares Maximum zusteuern, sagte Brasher. Es könnte also sein, dass wir bald weitere Sonnenstürme erleben – was mehr Nordlichter bedeuten wird.

„Jeder sollte dran bleiben, denn wir haben wahrscheinlich noch viel mehr vor uns“, sagte Brasher.

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